CHRIST LAG IN TODESBANDEN
Osterlied
von Martin Luther 1483 - 1546
1. Christ lag in Todesbanden,
für unser Sünd gegeben,
der
ist wieder erstanden
und hat uns bracht das Leben.
Des wir sollen fröhlich
sein,
Gott loben und dankbar sein
und singen Halleluja.
2. Den Tod
niemand zwingen konnt
bei allen Menschenkindern,
das macht alles unser
Sünd,
kein Unschuld war zu finden.
Davon kam der Tod sobald
und nahm
über uns Gewalt,
hielt uns in seinem Reich gefangen.
3. Jesus
Christus, Gottes Sohn,
an unser Statt ist kommen
und hat die Sünd
abgetan,
damit dem Tod genommen
all sein Recht und sein Gewalt,
da
bliebt nichts denn Tods Gestalt,
den Stachel hat er verloren.
4. Es
war ein wunderlicher Krieg,
da Tod und Leben rungen,
das Leben behielt den
Sieg,
es hat den Tod verschlungen.
Die Schrift hat verkündet das,
wie
ein Tod den andern fraß,
ein Spott aus dem Tod ist worden.
5. Hier ist
das rechte Osterlamm,
davon wir sollen leben,
das ist an des Kreuzes
Stamm
in heißer Lieb gegeben.
Das Blut zeichnet unsre Tür,
das hält der
Glaub dem Tod für,
der Würger kann uns nicht rühren.
6. So feiern wir
das hohe Fest
mit Herzensfreud und Wonne,
das uns der Herr scheinen
lässt.
Er ist selber die Sonne,
der durch seiner Gnaden Glanz
erleucht
unsre Herzen ganz,
der Sünden Nacht ist vergangen.
7. Wir essen und
leben wohl
zum süßen Brot geladen;
der alte Sauerteig nicht soll
sein
bei dem Wort der Gnaden.
Christus will die Kost uns sein
und speisen die
Seel allein,
der Glaub will keins andern leben.
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