Liebesnähe
von Ernst Moritz Arndt (1769-1860)
Lieb’ sei ferne,
Ist doch immer da,
Gleich dem Licht der Sterne
Ewig fern und nah.
Schließt Gedanken
Wohl ein Kerker ein ?
Glück und Stunden wanken,
Das Gefühl ist mein.
Leuchte, Sonne !
Wandle, frommer Mond !
Meines Busens Wonne
Hoch mit Göttern thront.
Frühling, scheine !
Winter, stürme kalt !
In der Brust dies eine
Nimmer wird es alt.
Holde Treue,
Weiß und engelrein !
Wie des Himmels Bläue
Bleibt dein lichter Schein.
Sei denn ferne
Liebe, sei sie nah,
Gleich dem Licht der Sterne
Immer ist sie da.
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