Tee trinken, länger leben – darum ist Tee so gesund 
     
    von  Christian Riedel 
 
 
 
Wenn es nach Bremer Wissenschaftlern geht, sind 
Teetrinker viel gesünder als Kaffeetrinker oder Tee-Verzichter und leben
 sogar länger. Dabei ist es egal, ob man schwarzen Tee oder grünen Tee 
trinkt. Dafür haben die Forscher erstmalig Beweise gefunden.  
     
     
  Was gibt’s bei Euch morgens zum Frühstück? Tee oder Kaffee? Vielleicht 
ernähren wir uns bald alle nur noch von Tee. Denn glaubt man den 
Wissenschaftlern der Jacobs University, hilft Tee dabei, den Körper fit 
und gesund zu halten. Tee, oder besser gesagt die Inhaltsstoffe in 
grünem und schwarzem Tee, sollen sogar das Leben verlängern können. 
Dafür haben die Forscher nun erstmalig Beweise auf molekularbiologischer
 Ebene gefunden. 
 
   In der Vergangenheit haben epidemiologische Studien 
bereits gezeigt, dass Teetrinkener seltener an schweren Krankheiten wir 
Osteoporose, Krebs- oder Herz-Kreislauf-Leiden erkranken als Menschen 
die nie Tee trinken. Warum Tee so einen positiven Einfluss auf den 
Körper hat, war dagegen bisher unklar. Nun haben allerdings Nikolai 
Kuhnert, Professor für Chemie an der Jacobs University, und sein Team 
erstmalig bestimmte molekulare Wechselwirkungen zwischen den 
Inhaltsstoffen im Tee und der menschlichen DNA zeigen können. Diese 
könnten für den gesundheitlichen Nutzen vor Tee verantwortlich sein . 
     
Polyphenole schützen vor Zerfall
     
 
Dass Tee gesund ist, ist schon länger klar. Doch 
bislang gingen die Forscher davon aus, dass die sogenannten Polyphenolen
 für die gesundheitliche Wirkung verantwortlich sind. Diese sekundären 
Pflanzenstoffe machen 70 Prozent der Trockenmasse einer Tasse Tee aus. 
Diese Polyphenole wirken antioxidativ und sollen so freie Radikale 
einfangen und binden, die die Zellen schädigen können. Doch einige 
Untersuchungen in den letzten fünf Jahren haben dies in Frage gestellt. 
     
  
  
   Nun konnten die Bremer Forscher erstmals zeigen, dass
 nicht die Polyphenole sondern bestimmte molekularbiologische 
Wechselwirkungen mit dem in Zellen gespeicherten Erbgut für den 
gesundheitlichen Effekt verantwortlich sind. Die Forscher fanden heraus,
 dass sich bestimmte Tee-Polyphenole (Epigallocatechingallat aus grünem 
Tee und Theaflavin-Digallat aus schwarzem Tee) häufig Bindungen mit 
DNA-Stücken und Proteinen eingehen, die am Ende eines Chromosoms, dem 
sogenannten Telomer liegen. Dort schützen die Polyphenole den DNA-Strang
 vor Zerfall.  
     
  Länger leben mit Tee? 
 
  
„Wir gehen davon aus, dass diese positive 
stabilisierende Wirkung auf die Erbinformation auf lange Sicht auch die 
Gesundheit und Lebenserwartung des gesamten Organismus verbessert. 
Bestätigt wird dies durch Experimente mit der Fruchtfliege Drosophila, 
deren Lebensdauer sich durch den Konsum von Tee um rund 20 Prozent 
verlängert. Im Prinzip kann jede chemische Verbindung, die in dieser 
Weise an die Telomere andockt, diesen Effekt haben; interessanterweise 
  kennen wir bislang jedoch noch keine andere natürliche Substanz, die 
Telomere so effektiv stabilisiert, wie die Tee-Polyphenole“, erklärt 
Nikolai Kuhnert. 
     
  
  
   In weiteren Studien wollen die Bremer Forscher nun 
herausfinden, wie sich die Tee-Polyphenole im menschlichen Körper unter 
alltäglichen Bedingungen verhalten. „Sollte es sich herausstellen, dass 
sich durch regelmäßigen Tee-Konsum im menschlichen Gewebe 
Tee-Polyphenole im Zellkern anreichern, hätten wir tatsächlich erstmals 
den Nachweis dafür, dass  
  ein Lebensmittel das menschliche Leben verlängern kann. Dies wäre dann 
eine hochinteressante Ausgangsbasis für medizinische und klinische 
Studien, um das therapeutische Potenzial der Tee-Polyphenole zu 
erforschen“, sagt Kuhnert abschließend. 
 
    
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