Showing posts with label HERBST. Show all posts
Showing posts with label HERBST. Show all posts

Friday, October 28, 2016

NOVEMBERABEND von © Elke Bräunling





NOVEMBERABEND  


von  © Elke Bräunling


Es legen die Zeiten,
 die Stille bereiten,
 ein tröstendes Band
 der schläfrigen Ruhe
 hauchzart übers Land.
 Pssst !
 Es gleiten die Stunden,
 dem Tage entbunden,
 ins Dunkel der Nacht,
 von friedlichem Schweigen
 umfangen so sacht.
 Pssst !
 Es ruhen die Bäume.
 Sie träumen die Träume
 der wandelnden Zeit
 im Atem des Winters
 in Lautlosigkeit.
 Pssst !














MILDER NOVEMBERTAG von © Monika Minder



MILDER  NOVEMBERTAG 

von  © Monika Minder


Die letzten Blätter
 fallen geräuschvoll
 auf den bereits mit
 Blättern belegten
 Boden.
 Der Föhn verdirbt
 dem November
 die gute Laune.
 Nicht einmal der Nebel
 hat eine Chance.
 Die Leute wandern sich,
 wie wenn es das
 letzte Mal wäre,
 die Füsse zu Tode,
 saugen Sonne ein
 und verdrängen
 für einen Sonntag lang
 ihre Sorgen.








DER HERBST - von Gustav Sack


DER  HERBST  
 von Gustav Sack  (1885- 1916)
So komm, du wilder West, 
und sing geheimnisvoll und runenkundig 
in meinen Kiefern und Wacholderbüschen 
das uralt düstere Jahreslied des Todes! 
Und reiß aus meinem Herz des Sommers Freuden, 
reiß sie gleich müd gewordenen Blättern ab, 
auf daß mein Fuß sie raschelnd von sich stoße. 
So wie von jenem Ahorn taumelnd dort 
die schwarzgefleckten Blätter landwärts wirbeln, 
laß all des Sommers gaukelnde Gestalten 
zu krausen Scharen windgewiegt 
ins graue Land Vergessenheit hinflattern! 
Und dann, oh West, oh wilder West, 
saug aus des Weltmeers weitgeebbten Brüsten 
dir Sturmeskräfte hoch und schleudere mich 
hohnlachend jenen Spukgestalten nach 
und brause, laut aus vollen Lungen tobend, 
über das Sommerglück, das du zerstört ! 







Monday, October 10, 2016

IM HERBST - von Heinrich Seidel




IM  HERBST



von   Heinrich Seidel



Es glänzen roth die Waldeshügel;
 Der schöne Sommer ging zur Ruh.
 Der Vogel regt die leichten Flügel
 Und fliegt dem fernen Frühling zu.



 Ich seh' sie ziehn die schnellen Schaaren
 Am klaren Himmel südenwärts -
So möchte wohl von dannen fahren,
 Wenn es betrogen ward, das Herz.



 So möcht' es fliehn zum fernen Garten,
 Wo Glück und Liebe wieder blühn -
Nun aber muß es ruhig warten,
 Bis ihm die Rosen wieder glühn.








Wednesday, October 5, 2016

GOLDHERBST - von © Ingrid Streicher






GOLDHERBST

 Goldherbst,
 so lange du es bist,
 der Blätter färbt,
 sei mir willkommen!
 Streu bunte Zettel
 auf die Welt
 mit deiner Botschaft,
 streich zärtlich über Wälder hin,
 laß mich mit dir
 zur Schönheit fliehn,
 zum großen Farbengarten!


 Noch gibt es Leben
 auf den Feldern,
 noch wärmt die Sonne
 mein Gesicht.
 Noch will ich wandern,
 horchen, staunen;
 nur sterben – nein,
 will ich noch nicht.


© Ingrid Streicher











Sunday, October 2, 2016

HERBST - von © Denise Koschwanez


 



HERBST

von  © Denise Koschwanez


 Bunte Blätter unterm Fuß,
 Luft erfüllt von Apfelmus.
 Farbenfroher Waldespracht,
 in ihr der Winter bald erwacht.


 Reife Früchte fallen vom Baum,
 aufgewacht aus ihrem Traum.
 Die letzte Kastanie fand ihren Weg,
 bevor der Schnee sich langsam legt.


 Leicht fliegt das kühle breite Band,
 das aus dem Himmel wird gesandt.
 Die Dunkelheit bricht früher ein,
 weicht ihr der letzte Sonnenschein.


 Die Welt bekommt ein neues Kleid,
 spürbar wird das alte Leid.
 Will sich der höheren Macht entsagen
 und nach neuen Farben fragen.





 



Tuesday, September 20, 2016

ES RINGT DER REGEN MIT DEM WINDE - Friederike Kempner





ES RINGT  DER  REGEN  MIT  DEM  WINDE




Es ringt der Regen mit dem Winde,

Es ringt der Segen mit dem Fluch,

Es ringt das Alter mit dem Kinde,

Es ringt die Sage mit dem Buch.




Es kämpft die Tugend mit dem Bösen,

Es kämpft die Arbeit mit dem Gold,

Es kämpft ein jeglich, jeglich Wesen:

Ob es, und ob es nicht gewollt !




Friederike Kempner (1836-1901)





Thursday, September 15, 2016

IM HERBST - von Heinrich Seidel



 IM  HERBST

 Heinrich Seidel

Es glänzen roth die Waldeshügel;
 Der schöne Sommer ging zur Ruh.
 Der Vogel regt die leichten Flügel
 Und fliegt dem fernen Frühling zu.

 Ich seh' sie ziehn die schnellen Schaaren
 Am klaren Himmel südenwärts -
So möchte wohl von dannen fahren,
 Wenn es betrogen ward, das Herz.

 So möcht' es fliehn zum fernen Garten,
 Wo Glück und Liebe wieder blühn -
Nun aber muß es ruhig warten,
 Bis ihm die Rosen wieder glühn.
m






Tuesday, September 13, 2016

SCHÖNER HERBST - von Kurt Tucholsky




SCHÖNER  HERBST


Das ist ein sündhaft blauer Tag !
 Die Luft ist klar und kalt und windig,
 weiß Gott: ein Vormittag, so find ich,
 wie man ihn oft erleben mag.


 Das ist ein sündhaft blauer Tag !
 Jetzt schlägt das Meer mit voller Welle
 gewiß an eben diese Stelle,
 wo dunnemals der Kurgast lag.


 Ich hocke in der großen Stadt:
 und siehe, durchs Mansardenfenster
 bedräuen mich die Luftgespenster ...
 Und ich bin müde, satt und matt.


 Dumpf stöhnend lieg ich auf dem Bett.
 Am Strand wär es im Herbst viel schöner
 Ein Stimmungsbild, zwei Fölljetöner
 und eine alte Operett !


 Wenn ich nun aber nicht mehr mag !
 Schon kratzt die Feder auf dem Bogen,
 das Geld hat manches schon verbogen ...
 Das ist ein sündhaft blauer Tag !

Kurt Tucholsky




D1opY.gif


Sunday, September 11, 2016

Das Schöne - von Robert Hamerling





Das Schöne


Der Schönheit Götterleib ist wie zerstücket,
 Zerstreut die Blumen ihres Zauberkranzes,
 Den noch kein sterblich' Auge sah als Ganzes,
 Der voll nur der Chariten Häupter schmücket!


 Welk flattert morgen, was uns heut entzücket,
 Dahin im Wirbelwinde, flücht'gen Tanzes;
 Heut strahlt ein Höchstes uns voll lichten Glanzes,
 Und morgen war's ein Schein, der uns berücket.


 Fortunens Kugel gleich, entrollt im raschen
 Umschwung vor uns der gold'ne Schein des Schönen;
 Wir folgen ihm und können ihn nicht haschen.


 Und nur die Muse reicht geliebten Söhnen,
 Die in kastal'schem Tau das Auge waschen,
 Holdsel'gen Trost in Farben und in Tönen!


Robert Hamerling





DAS IST DER HERBST - von Theodor Storm



DAS  IST  DER  HERBST  

von  Theodor Storm

Das ist der Herbst; die Blätter fliegen,
 Durch nackte Zweige fährt der Wind;
 Es schwankt das Schiff, die Segel schwellen -
 Leb wohl, du reizend Schifferkind ! 

 Sie schaute mit den klaren Augen
 Vom Bord des Schiffes unverwandt,
 Und Grüße einer fremden Sprache
 Schickte sie wieder und wieder ans Land.

 Am Ufer standen wir und hielten
 Den Segler mit den Augen fest -
 Das ist der Herbst ! wo alles Leben
 Und alle Schönheit uns verläßt.





IM HERBST von Albert Traeger




IM  HERBST 


von  Albert Traeger


Vorbei der Rosen Prangen,
 Die Blätter flattern im Wind,
 Die Rosen auf Deinen Wangen
 Verwelkten, Du bleiches Kind,
 Gebrochen die Lilien stehen,
 Du bist geknickt wie sie;
 Alles will schlafen gehen,
 Geh' schlafen auch Du, Marie !

 Der Sommer ist geschieden,
 Der Winter ihn jäh vertrieb,
 Und nimmer bleibt Glück und Frieden
 Zurück bei verrath'ner Lieb';
 Ob auch die Stürme verwehen,
 Dir kehrt der Frühling nie:
 Alles will schlafen gehen,
 Geh' schlafen auch Du, Marie !








Tuesday, September 6, 2016

HERBSTBEGIN - von Carl Hermann Busse




HERBSTBEGIN 


von  Carl  Hermann  Busse 

 I.

 Zu Herbst nun gehn die Tage
 Und schneller naht die Nacht,
 Ganz ohne Klang und Klage
 Stirbt Laub und Gärtenpracht.


 Scheu bebt ein Schlußverkünden
 Auch mir durch Sang und Sinn,
 Und nachts auf Wiesengründen
 Schleicht schon die Moorfrau hin ...


 II.

 So will sich rings auf all die Blüten betten
 Herbstbraune Ruh,
 Wildgänse ziehn in langen weißen Ketten
 Dem Süden zu.


 Mir ist zu Sinn, als müßt' auch ich jetzt wandern
 Von Ort zu Ort,
 Nach meiner Heimat, einer ewigen, andern,
 Weitfort, weitfort ...


D1opY.gif








HERBST - von Stefan Zweig


 
 

HERBST 


von  Stefan  Zweig

 Traumstill die Welt. Nur ab und zu ein heiser Schrei 
 Von Raben, die verflatternd um die Stoppeln streichen. 
 Der düstre Himmel drückt wie mattes schweres Blei 
 Ins Land hinab. Und sacht mit seinen sammetweichen 
 Schleichschritten geht der Herbst durch Grau und Einerlei.


 Und in sein schweres Schweigen geh auch ich hinein, 
 Der unbefriedigt von des Sommers Glanz geschieden. 
 Die linde Stille schläfert meine Wünsche ein. 
 Mir wird der Herbst so nah. Ich fühle seinen Frieden: 
 Mein Herz wird reich und groß in weitem Einsamsein.



 Denn Schwermut, die die dunklen Dörfer überweht, 
 Hat meiner Seele viel von ihrem Glück gegeben. 
 Nun tönt sie leiser, eine Glocke zum Gebet, 
 Und glockenrein und abendmild scheint mir mein Leben, 
 Seit es des Herbstes ernstes Bruderwort versteht.


 Nun will ich ruhen wie das müde dunkle Land ... 
 Beglückter geht mein Träumerschritt in leise Stunden, 
 Und sanfter fühle ich der Sehnsucht heiße Hand. 
 Mir ist, als hätt ich einen treuen Freund gefunden, 
 Der mir oft nahe war und den ich nie gekannt ...





 













HAB DANK, DU LIEBER WIND - von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben






HAB  DANK, DU  LIEBER  WIND



von  
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 




 Ich bin in den Garten gegangen
 und mag nicht mehr hinaus.
 Die goldigen Äpfel prangen
 mit ihren roten Wangen
 und laden ein zum Schmaus.



 Wie ist es anzufangen ?
 Sie hängen mir zu hoch und zu fern.
 Ich sehe sie hangen und prangen
 und kann sie nicht erlangen
 und hätte doch einen gern !



 Da kommt der Wind aus dem Westen
 und schüttelt den Baum geschwind
 und weht herab von den Ästen
 den allerschönsten und besten -
hab Dank, du lieber Wind !






D1opY.gif






HERBSTTAG - von Rainer Maria Rilke




HERBSTTAG


 Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
 Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
 Und auf den Fluren laß die Winde los.


 Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
 gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
 dränge sie zur Vollendung hin und jage
 die letzte Süße in den schweren Wein.


 Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
 Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
 wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
 und wird in den Alleen hin und her
 unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.



Rainer Maria Rilke 

Nata Vi











Monday, September 5, 2016

ZITATE ÜBER DEN HERBST - MIT BILDERN UND MUSIK




Der Herbst ist immer unsere beste Zeit. - Johann Wolfgang von Goethe 



Ich ziehe deshalb den Herbst dem Frühjahr vor, weil das Auge im Herbst den Himmel, im Frühjahr aber die Erde sucht. - Søren Aabye Kierkegaard 



Sitzt im Oktober das Laub noch fest am Baum,
 fehlt ein strenger Winter kaum.

Bauernweisheit 


Der Herbst ist die Zeit, da die Tage kürzer und die Bremswege länger werden. - © Markus M. Ronner 


„Wenn der Baum zu welken anfängt, tragen nicht alle seine Blätter die Farbe des Morgenrots ?“  - Johann Christian Friedrich Hölderlin

палитра осени фото 15 (700x525, 588Kb)

Es gibt eine Stille des Herbstes bis in die Farben hinein. - Hugo von Hofmannsthal 



Herbst:  Anderswo ist Frühling. - © Walter Ludin 

палитра осени фото 10 (660x448, 468Kb)


Der Herbst ist der Frühling des Winters. - Henri de Toulouse-Lautrec 


Der Frühling belebt, der Herbst inspiriert. - © Daniel Mühlemann 


палитра осени фото 11 (660x448, 338Kb)


Als Muschelschale
 Kommt aus den Bergen heraus
 Der Mond des Herbstes!

Kobayashi Issa 



Der Herbst ist des Jahres schönstes farbiges Lächeln. - © Willy Meurer 



палитра осени фото 16 (700x437, 611Kb)

Fällt das Laub zu bald, wird der Herbst nicht alt. - Bauernweisheit 


Wie ein Weg im Herbst: Kaum ist er rein gekehrt,bedeckt er sich wieder mit den trockenen Blättern.  - Franz Kafka



Der Sommer räumt dem Herbst das Feld und der Herbst dem Sommer die Felder - Volksmund



Herbst ist Leben, das in die Tiefe geht. - © Monika Minder




Auch die Gräser nehmen Abschied, sinken mit dem Licht und vertrösten uns auf eine grünere Zeit. - © Monika Minder


Der Herbst bedankt sich bei uns mit einem Geschenk der Farben - Artinger, Heidi Maria 




Wo das Licht des Herbstes gelb-rot durch Spinnenfäden passt, verliert der kurze Tag an Hast. - © Monika Minder


Herbstmelancholie: Der Anblick der entlaubten Bäume legt die Verästelungen unserer eigenen Existenz frei.  - Ernst Reinhardt


осень

Fallende Herbstblätter sind die bunten Vorboten der Schneeflocken - Branka Ternegg 


Der rote Teppich hängt im Herbst an Bäumen und Gemäuern. - Pyhrr, Gabriele Renate 



Es ist der Liebe milde Zeit - Georg Trakl 


Herbst: Die melancholischste Jahreszeit - Robert Burton 


осень