Norman Percevel Rockwell (1894 - 1978 ) war ein
US-amerikanischer Maler und Illustrator des frühen 20. Jahrhunderts.
Über mehr als 40 Jahre schuf er insgesamt 322 Titelbilder der Saturday
Evening Post, was ihm eine hohe Popularität verschaffte. Ebenfalls
bekannt ist er für seine Illustrationen, Kalender und Cover des Boys'
Life-Magazins für den großen Amerikanischen Jugendverband Boy Scouts of
America. Rockwells Arbeiten gelten sowohl als amerikanisch-patriotisch
wie auch als kommerziell und können zur Americana gezählt werden. Sie
haben bis heute ebenso glühende Anhänger, zu denen unter anderem die
amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan und Bill Clinton zählen, wie
kritische Verächter, die seine Arbeiten als Kitsch bezeichnen. In jedem
Fall ist Rockwell einer der einflussreichsten und bekanntesten Künstler
der Amerikanischen Geschichte.
Schon als Kind zeichnet Norman Rockwell
leidenschaftlich gerne. Im Alter von 14 Jahren fährt er regelmäßig von
dem Wohnort der Familie im Westchester County nach Manhattan um dort an
der Chase Art School Kunstkurse zu besuchen. Schließlich verlässt er mit
15 Jahren die Highschool um zunächst an der National Academy School und
später an der Art Students League of New York Kunst zu studieren. Dort
trifft er unter anderem Thomas Fogarty, welcher ihm 1913 zu dem Posten
des Artdirectors der Zeitschrift Boys' Life verhilft. Drei Jahre später,
im Alter von 22 Jahren, stellt sich Rockwell bei der Saturday Evening
Post als Illustrator vor, welche noch im selben Jahr sein erstes
Titelbild veröffentlicht. Ebenfalls 1916 heiratet Rockwell Irene
O'onnor. 1918 tritt er der US Navy bei, verdient jedoch weiterhin Geld
mit Illustrationen für die Post. Ein paar Jahre später experimentiert
Rockwell mit „moderner“ Kunst an der Kunstakademie in Paris, jedoch
duldet sein Herausgeber bei der Post das nicht. Neben seinen Post-Covern
illustriert er ab 1924 auch die Boy Scout-Kalender. Nach mehreren
persönlichen und beruflichen Krisen lässt Rockwell sich 1930 von seiner
ersten Frau scheiden und heiratet kurz darauf Mary Barstow. In den
nächsten neun Jahren unternimmt Rockwell viele Reisen und die Familie
zieht mehrfach um. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs schafft Rockwell
viele Werke, die den Kriegseinsatz und die Kriegsmoral unterstützen
sollten und zu Propagandazwecken genutzt wurden. 1941 wird
außerdem Rockwells erste Einzelausstellung im Milwaukee Art Institute
eröffnet, welche allerdings eher unbemerkt bleibt. Unter der Anordnung
eines neuen Artdirectors der Post wird Rockwells Stil in den Jahren von
1943 bis 1944 immer detaillierter. Außerdem steigt seine Popularität
zunehmend, beispielsweise erscheint 1945 ein zweiteiliger Artikel im New
Yorker und 1946 wird seine erste Monografie, veröffentlicht von Arthur
Guptill, zum Bestseller. Seine Popularität verhilft Rockwell zu immer
mehr Einfluss, so gehört er zu den Begründern Famous Artist School of
Westport (Connecticut), welche unter anderem angehende Illustratoren
ausbildet.
Nach seinem Erfolg mit dem Titelbild Saying Grace, das
1951 die Thanksgiving-Ausgabe der Post schmückte plagen den immer
häufiger als belanglos kritisierten Künstler weiterhin Depressionen und
die Familie zieht nach Stockbridge (Massachusetts) um. Dort stirbt 1959
seine zweite Frau. 1960 erscheinen Rockwells Memoiren als Fortsetzung in
der Post und auch die gesammelte Version My Adventures as an
Illustrator wird zum Bestseller. Nach 47 Jahren bei der Post erscheint
1963 sein letztes Titelbild für diese Zeitschrift, ein Jahr später setzt
er sich in seinen Arbeiten für die Zeitschrift Look mit aktuellen
gesellschaftlichen Themen auseinander. In den späten 1960er Jahren
werden seine Werke immer häufiger ausgestellt, unter anderem in den
Danenberg Galleries in New York, jedoch erntet er abermals harsche
Kritik. 1976 erscheint Rockwells letztes Titelbild für die Zeitschrift
American Artist und nachdem er 1977 von Gerald R. Ford die Presidential
Medal of Freedom verliehen bekommt, stirbt er 1978 im Alter von 84
Jahren aufgrund eines Lungenemphysems.] Die First Lady Rosalynn Carter
war bei seiner Beerdigung anwesend.
Insgesamt schuf Rockwell über 2000 Werke, von denen
jedoch viele nicht erhalten sind. Die meisten seiner Bilder zeigen
alltägliche, realistisch gemalte Szenen eines häufig idealisierten
Amerikanischen Lebensstils, jedoch finden sich auch sozialkritisch
anmutende Bilder Rockwells wie beispielsweise The Problem We All Live
With oder Southern Justice.
1943 entstanden Rockwells bekannteste Werke, die vier
Einzelbilder Four Freedoms (Die vier Freiheiten), die von einer Rede des
Präsidenten Franklin Delano Roosevelt zum Thema Freiheit inspiriert
worden waren.
1943 wurde Rockwells Rosie the Riveter Titelbild der The Saturday Evening Post. Das Bild zeigt eine nicht geschönte, sondern eher pummelige Werftarbeiterin bei einer Vesperpause, auf einem Gerüstbalken vor einer amerikanischen Flagge. Die mit einer großen Nietpistole und verschiedenen Auszeichnungen versehene Frau in Arbeitskleidung kickt achtlos eine Ausgabe von Mein Kampf zur Seite. Das zugehörige Gemälde ist im Crystal Bridges Museum of American Art in Bentonville ausgestellt. Es war 2002 für knapp 5 Millionen Dollar beim Auktionshaus Sotheby ersteigert worden und ist eine bekannte kulturelle Ikone in den USA.
1943 wurde Rockwells Rosie the Riveter Titelbild der The Saturday Evening Post. Das Bild zeigt eine nicht geschönte, sondern eher pummelige Werftarbeiterin bei einer Vesperpause, auf einem Gerüstbalken vor einer amerikanischen Flagge. Die mit einer großen Nietpistole und verschiedenen Auszeichnungen versehene Frau in Arbeitskleidung kickt achtlos eine Ausgabe von Mein Kampf zur Seite. Das zugehörige Gemälde ist im Crystal Bridges Museum of American Art in Bentonville ausgestellt. Es war 2002 für knapp 5 Millionen Dollar beim Auktionshaus Sotheby ersteigert worden und ist eine bekannte kulturelle Ikone in den USA.
1964 schuf er mit The Problem We All Live With ein
Bild, das die Rassentrennung in den Südstaaten der USA scharf angreift.
Die 1960 per Gerichtsbeschluss durchgesetzte Einschulung eines schwarzen
Schulmädchens, Ruby Bridges an einer ursprünglich nur Weißen
vorbehaltenen Schule in Louisiana muss von Federal Marshals durchgesetzt
werden, während hinter ihr an einer Mauer rassistische Parolen zu lesen
sind. Präsident Barack Obama ließ 2011 eine Kopie des Gemäldes im
Weißen Haus aufhängen
In Deutschland ist vor allem Rockwells Santa Claus populär, der alljährlich zu Weihnachten in der Welt am Sonntag zusammen mit dem Artikel Gibt es einen Weihnachtsmann ? abgedruckt wird.
In Deutschland ist vor allem Rockwells Santa Claus populär, der alljährlich zu Weihnachten in der Welt am Sonntag zusammen mit dem Artikel Gibt es einen Weihnachtsmann ? abgedruckt wird.
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