WARUM
Heinrich Heine (1797-1856)
Warum sind denn die Rosen so blaß,
O sprich mein Lieb, warum ?
Warum sind denn im grünen Gras
die blauen Veilchen so stumm ?
Warum singt denn mit so kläglichem Laut
die Lerche in der Luft ?
Warum steigt denn aus dem Balsamkraut
verwelkter Blütenduft ?
Warum scheint denn die Sonn' auf die Au
so kalt und verdrießlich herab ?
Warum ist denn die Erde so grau,
und öde wie ein Grab ?
Warum bin ich selbst so krank und trüb ?
Mein liebes Herzchen sprich,
O sprich mein herzallerliebstes Lieb,
warum verließest Du mich ?
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