Sehnsucht nach dem Frühling
O, wie ist es kalt geworden
Und so traurig, öd' und leer !
Raue Winde
weh'n von Norden
Und die Sonne scheint nicht mehr.
Auf die Berge möcht' ich fliegen,
Möchte seh'n ein grünes Tal,
Möcht'
in Gras und Blumen liegen
Und mich freu'n am Sonnenstrahl;
Möchte hören die Schalmeien
Und der Herden
Glockenklang,
Möchte freuen mich im Freien
An der Vögel süßem Sang.
Schöner Frühling, komm doch wieder,
Lieber Frühling, komm doch
bald,
Bring' uns Blumen, Laub und Lieder,
Schmücke wieder Feld und
Wald !
Ja, du bist uns treu geblieben,
Kommst nun bald in Pracht und
Glanz,
Bringst nun bald all deinen Lieben
Sang und Freude, Spiel und
Tanz.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
(ca.
1827)
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